Reifen

Reifen sind das Verbindungsglied zwischen Fahrzeugrad und Fahrbahnoberfläche und dienen als Federelement und Übertragungsorgan für alle zwischen Flurförderzeug und Fahrbahn zu übertragenden Kräfte.

Die wichtigsten Anforderungen der Hersteller und Betreiber an Reifen sind :

  • hohe Tragfähigkeit bei kleinen Abmessungen
  • geringer Rollwiderstand
  • große Standsicherheit
  • guter Fahrkomfort
  • hohe Laufleistung

Aufgrund der Vielzahl von Flurförderzeug-Bauarten gibt es unterschiedliche Reifenkonstruktionen und Ausführungen:

1) Luftreifen

Luftreifen werden wie bei Straßenfahrzeugen auf Felgen gezogen und mit Luft gefüllt. Die Ausführungsform richtet sich nach der erforderlichen Tragfähigkeit und den vertretbaren Abmessungen. Die Tragfähigkeit wird durch Druck und Größe des eingeschlossenen Luftvolumens bestimmt:

a) Niederdruckreifen (großes Luftvolumen und geringer Luftdruck)

  • geringer Bodendruck, große Federung, guter Fahrkomfort
  • besonders geeignet für den Einsatz auf mangelhaft befestigten Fahrbahnen
b) Hochdruckreifen (großer Luftdruck und kleines Luftvolumen)
  • hoher Bodendruck, geringe Federung
  • nur geeignet für den Einsatz auf befestigten Fahrbahnen

2) Solidreifen

Solidreifen, auch Superelastikreifen genannt, sind Vollreifen, die auf Felgen für Luftreifen montiert werden. Solidreifen sind üblicherweise dreiteilig aufgebaut:

  • ein Festigkeitsträger - eine härtere Gummimischung - dient zum festen Sitz auf der Felge und liegt im Reifenfuß eingebettet
  • darüber angeordnet ist ein Kissen größerer Elastizität, welches zum einen die Fahrbahnstöße absorbiert und somit den Fahrkomfort erhöht, zum anderen den Rollwinderstand und damit die Temperaturentwicklung vermindert.
  • auf dem Kissen lagert die Lauffläche aus abriebfestem und schnittfestem Gummi
Die Verwendung setzt befestigte Fahrbahnen ausreichender Tragfähigkeit voraus.

Vorteile:

  • pannensicher
  • wartungsfrei
  • besonders geeignet bei Anforderungen an erhöhte Standsicherheit

3) Vollgummireifen

Vollgummireifen sind Reifen, deren gesamtes Reifenkissen auf einem homogenen, zähharten Elastomer geringer Einfederung und unprofilierter Lauffläche besteht. Die Reifen zeichen sich aus durch

  • geringe Abmessungen bei hoher Tragfähigkeit
  • hohe Standsicherheit
  • geringer Rollwiderstand
Einfederung und Fahrkomfort sind gering. Somit eigenen sich die Reifen für Fahrgeschwindigkeiten bis zu 16 km/h ausschließlich auf befestigten Fahrbahnen ausreichender Tragfähigkeit und ebener Oberfläche.

4) Polyurethanreifen

Polyurethanreifen, auch Vulkollanreifen genannt, sind Luftreifen, die mit Polyurethan gefüllt sind. Das Reifenkissen besteht aus einem homogenen, zähharten Kunststoff. Infolge der hohen Druckfestigkeit des Polyurthans, ist die Tragfähigkeit etwa doppelt so hoch wie bei Vollgummireifen gleicher Abmessung. Diese Eigenschaft ermöglicht die Produktion von Reifen mit kleinen Durchmessern. Sie eignen sich zum innerbetrieblichen Einsatz mit sauberen Böden.

Nachteil:

  • geringe Federung durch den kleinen Raddurchmesser
  • geringer Fahrkomfort
  • geringe Fahrtgeschwindigkeiten möglich

Übersicht